Für Demonstrationszwecke sei eine einfache Szene zu beleuchten: Auf der Bühne ist ein einfaches Zimmer aufgebaut; an Spielflächen gibt es ein Sofa, eine Tür und einen Eßtisch. Die Spielflächen sollen einzeln zu beleuchten sein. Es sei angenommen, jeweils zwei Scheinwerfer auf getrennten Kreisen seien auf jede Spielfläche gerichtet. Außerdem soll es durch Einfärbung möglich sein, das Zimmer morgens und bei Nacht erscheinen zu lassen: Fluter, welche die ganze Spielfläche abdecken, übernehmen diese Aufgabe.
Anders als herkömmliche Lichtpulte besteht eine Beleuchtungsprogrammierung aus Komponenten, die nach und nach zu einer Aufführung zusammengesetzt werden. Daß Beleuchtungsstimmungen aus Zusammenstellungen von ,,Kanal X auf Y Prozent'' und Blendzeiten bestehen, spielt bei Lula nur eine untergeordnete Bedeutung.
Die kleinste Einheit einer Beleuchtungsprogrammierung ist der sogenannte Cue -- ein Cue gibt nur Helligkeiten für die Scheinwerfer an, keine Blendzeiten. Die Beleuchtungsprogrammierung beginnt bei Lula in der Regel mit den kleinstmöglichen Cues -- in diesem Fall die drei einzelnen Spielflächen. Für das Erstellen von Cues ist das Fenster Edit Cue zuständig, erreichbar über das Actions-Menü.
Das Fenster, das nach dem Auswählen von Edit Cue erscheint, sieht so aus:
Edit Cue ist das Herzstück von Lula. Das Fenster erlaubt es, Cues aus anderen Cues zusammenzustellen. Die freie Fläche links ist dabei das Arbeitsfeld, rechts ist eine Liste der schon vorhandenen Cues: Es gibt pro Kanal einen Cue sowie einen vordefinierten Cue Black mit der offensichtlichen Bedeutung. Anders als z.B. Submaster bei herkömmlichen Pulten hat bei Lula jeder Cue einen Namen.
Einzelne Kanäle lassen sich durch Doppelklick auf einen Cue aus der Liste rechts in die Arbeitsfläche links herüberholen. Nach einem Doppelklick auf die 1 sieht das Fenster so aus:
Falls DMX-Kanal 1 mit einem Scheinwerfer belegt ist, sollte dieser jetzt angegangen sein. Angenommen, der Scheinwerfer zeigt auf das Sofa. Es ist jetzt sinnvoll, dem Cue einen Namen zu geben, damit er später einfach wieder zu erreichen ist und in andere Cues eingebaut werden kann. Das weiße Feld oben links ist dafür zuständig: Nach der Eingabe von Sofa und entweder dem Drücken von Return oder dem Drücken des Record-Knopfs ist der Cue unter dem Namen Sofa registriert und erscheint in der Liste der Cues rechts:
Nun zeigt noch ein weiterer Scheinwerfer auf das Sofa. Durch Doppelklick in die Liste rechts können weitere Kanäle in die Arbeitsfläche ,,herübergeholt''. Entscheidend ist dabei, daß in der Arbeitsfläche bestimmte Cues selektiert sind. Cues lassen sich durch Mausklicks selektieren und deselektieren; außerdem sorgt ein Druck auf den Knopf Select All dafür, daß alle Cues selektiert werden. Sind Cues fälschlicherweis in der Arbeitsfläche, lassen sich die selektieren mit dem Delete-Knopf. Angenommen, auf das Sofa zeigt noch der Scheinwerfer an Kanal 5. Unter Umständen müssen noch Intensitäten der beiden Kanäle aufeinander abgestimmt werden; hierfür ist der Regler rechts von der Arbeitsfläche zuständig, der die Intensität der selektierten Cues ändert.
Auf gleiche Art und Weise lassen sich auch Cues namens Tür und Eßtisch erstellen. Um dabei das Edit-Cue-Fenster wieder in den ,,Urzustand'' zu versetzen, genügt ein Druck auf den New-Knopf.
Vorher angelegte Cues lassen sich jederzeit wieder in das Edit-Cue-Fenster zurückholen und weiterbearbeiten. Ein Druck auf den Load-Knopf holt den Cue, der in der Liste rechts selektiert ist, zurück. Ebenso ergeht es den Flutern für die Einfärbung, z.B. unter den Namen Teint Morgen und Teint Nacht. Hinterher sollte das Edit-Cue-Fenster etwa so aussehen:
Ab jetzt ist es möglich, alle Kanalzahlen zu vergessen -- alle notwendigen Cues sind jetzt über ihre Namen verfügbar. Die nächste Aufgabe ist es, eine Grundstimmung aus den drei Spielflächen zusammenzustellen. Dazu wird einer neuer Cue Grund angelegt. In die Arbeitsfläche werden jetzt die ,,Untercues'' Sofa, Tür und Eßtisch herübergeholt. Auch hier lassen sich jetzt die relativen Intensitäten der Untercues mit dem Regler einstellen.
Außer der Grundstimmung sollte es auch noch Stimmungen für Morgen und Nacht geben. Dazu wird die Grundstimmung mit den entsprechenden Teints kombiniert. Heraus kommen zwei Stimmungen Morgen und Nacht; Nacht könnte so aussehen:
